Donnerstag, 10. September 2009

Internetpublikation des CID-Verlages / Schriftenreihe Naturwissenschaften

Natur des Weiltales 
Die Libellen Weilmünsters

Die Weilmünsterer Arten der Familie 
LIBELLULIDAE (Segel-Libellen)



 Orthetrum cancellatum - Großer Blaupfeil




Libellula quadrimaculata - Vierfleck
Libellula depressa - Plattbauch

Orthetrum cancellatum - Grosser Blaupfeil

Sympetrum vulgatum - Gemeine Heidelibelle
Sympetrum sanguineum - Blutrote Heidelibelle
Sympetrum striolatum - Große Heidelibelle



SEGEL-LIBELLEN
Familie: LIBELLULIDAE
 

Die Familie der Segel-Libellen fasst im Lebensraum Deutschland Arten aus den Gattungen 

Libellula - "........."
Orthetrum - Blaupfeile
Sympetrum - Heidelibellen
Crocothemis - Heidelibelle
Leucorrhinia - Moosjungfern

mit recht unterschiedlichem Aussehen zusammen. Leicht erkennbar und unterscheidbar sind die auffälligen 3 Libellula-Arten PLATTBAUCH, VIERFLECK und SPITZENFLECK. Blaupfeile und Heidelibellen bedürfen bisweilen exakter Makrofotografischer Registrierung, da ihre Unterscheidungsmerkmale bei der auf ersten Blick sehr ähnlichen Körperfärbung nur aus der Nähe zu erkennen sind. Die vom Aussterben bedrohten Moosjungfern, die auf Grund ihrer Seltenheit und ihres hohen Gefährdungsgrades sowieso nicht zu Bestimmungszwecken gefangen werden dürfen, sind in dieser Betrachtung nicht weiter beschrieben, da ein Vorkommen dieser Tiere in Weilmünster nicht zu erwarten ist.





1. Die Arten der Gattung LIBELLULA



Besonders aufaellig und leicht unterscheidbar sind die 3 Arten der Gattung Libellula - VIERFLECK, PLATTBAUCH und SPITZENFLECK - auf Grund ihres gedrungenen und kraeftigen Koerperbaues und ihrer auffaelligen schwarz-gelben Faerbung sowie der unverwechselbaren Farbmuster auf den Fluegeln und auf dem deutlich verbreiterten Abdomen. Nur die Maennchen des Spitzenfleckes zeichnen sich durch ein blaufarbiges Abdomen aus, das farblich den Tieren der Gattung Orthetrum entspricht, in der Form aber deutlich breiter und abgeflachter gestaltet ist. 




Libellula quadrimaculata LINNE 1758
Vierfleck





Libellula quadrimaculata LINNE 1758
Vierfleck








Libellula depressa LINNE 1758
-->
Maennliches Tier
Plattbauch





Libellula depressa LINNE 1758
--> Weibliches Tier
Plattbauch







1. Die Arten der Gattung ORTHETRUM (Blaupfeile)
  

Von schlankerem Koerperbau sind die Arten der Gattung Orthetrum (BLAUPFEILE). Die Koerper der maennlichen Tiere dieser Gattung sind mit einer wachsartigen, blaufarbenen `Bereifung` ueberzogen, die allerdings aehnlich der farbigen Fluegelschuppen der Schmetterlinge mit zunehmender Lebensdauer verblasst. Die weiblichen Blaupfeile haben mehr oder weniger intensiv gelb-schwarz gefaerbte Koerper, unterscheiden sich jedoch leicht von den Arten der Gattung Libellula durch das deutlich weniger breite Abdomen.


Orthetrum cancellatum LINNE 1758
Grosser Blaupfeil








3. Die Arten der Gattung SYMPETRUM (Heidelibellen)



Die Heidelibellen der Gattungen Crocothemis und Sympetrum umfassen mit einer Ausnahme, der schwarzgefaerbten Sympetrum danae, saemtliche rotgefaerbten Grosslibellenarten. Neben den fast ausschliesslich rotfarbenen Heidelibellen-Arten existieren in Deutschland nur noch drei weitere rote Libellenarten, naemlich die Kleine Moosjungfer Leucorrhinia dubia (Familie Libellulidae und die zur Famile der Schlanklibellen (Coenagrionidae) zaehlenden, beiden Adonislibellen-Arten. Leider bezieht sich dieses eindeutige Gattungs-Bestimmungsmerkmal der roten Koerperfarbe nur auf die maennlichen Tiere. Die weiblichen Heidelibellen sind unterschiedlich gelblich, ockerfarben braun bis grau gefaerbt. 



An den Weilmünsterer Libellen-Gewässern auf Grund ihrer Lebensraumansprüche und Verbreitungsareales zu erwarten wäre das Vorkommen von Tieren folgender Arten:
  • Sympetrum vulgatum - Gemeine Heidelibelle
  • Sympetrum striolatum - Große Heidelibelle
  • Sympetrum flaveolum - Gefleckte Heidelibelle
  • Sympetrum sanguineum - Blutrote Heidelibelle


Eher unwahrscheinlich ist dagegen das Auftreten einer der folgenden, mitteleuropäischen Heidelibellen-Arten mit Habitatansprüchen, die nicht im Lebensraum Weiltal und Hintertaunus zur Verfügung stehen:

Crocothemis erythraea - Feuerlibelle
Verbreitungsgebiet: Mittelmeerraum. Eingewandert bis zur Oberrheinischen Tiefebene. Vorkommen dort an Kiesgruben-Seen und Fluß-Altarmen.

Sympetrum fonscolombei - Frühe Heidelibelle
Verbreitungsgebiet: Mittelmeerraum. Eingewandert ins Alpenvorland, Bodenseegebiet und Oberrheinische Tiefebene, aber sehr selten und stark gefährdet. Lebensraum: Kiesgrubentümpel.

Sympetrum meridionale - Südliche Heidelibelle
Verbreitungsgebiet: Mittelmeerraum. Eingewandert ins bayerische Alpenvorland, Bodenseegebiet und Oberrheinische Tiefebene. Sehr selten und durch Fänge dezimiert, so daß wahrscheinlich keine stabilen Populationen, die sich weitervermehren könnten, entstanden sind.

Sympetrum depressiusculum - Sumpf-Heidelibelle
Verbreitungsgebiet: Süddeutschland, seltener in Norddeutschland. Die Art gilt als stark gefährdet: Lebensraum: Dicht verwachsene Sumpfgebiete mit wenig freien Wasserflächen. Körperbau und Färbung ähnlich der Blutroten Heidelibelle (Sympetrum sanguineum), allerdings ist die Sumpf-Heidelibelle kleiner als diese und hat ein deutlich abgeflachtes Abdomen, das dunkle Längsstriche an den Segment-Seiten trägt.

Sympetrum pedemontanum - Gebänderte Heidelibelle
Verbreitungsgebiet: Osteuropa, westlich bis Rhonedelta, Südost-Bayern, Norddeutschland. Tritt weiter westlich nur sporadisch bis an die holländiche Grenze auf. Gilt als stark gefährdet. Lebensraum: Kiesgruben, Kleine, stehend Gewässer in den Flußauen und Sumpfgebiete ohne offene Wasserflächen. Sehr auffällige Flügelmaserung.

Sympetrum danae - Schwarze Heidelibelle
Verbreitungsgebiet: Mitteleuropa. Lebensraum: Häufig an pflanzenreichen Moorgewässern. Auffällig leuchtend gefärbt, Männchen schwarz und Weibchen schwarz-gelb-braun.





Sympetrum striolatum
Grosse Heidelibelle

Zusammen mit der sehr ähnlich aussehenden Gemeinen Heidelibelle Sympetrum vulgatum zählt die Grosse Heidelibelle zu den häufigsten Libellen Süddeutschlands, die ein breites Spektrum unterschiedlicher stehender Gewässertypen besiedeln und bisweilen auch gemeinsam dort vorkommen. Hierzu zählen größere Seen, Weiher aber auch kleinere Tümpel und Gartenteiche sowie Sekundärbiotope (Baggerseen und Kiesgrubentümpel). In Norddeutschland ist die ursprünglich mediterrane Art selten. 




Sympetrum striolatum
Große Heidelibelle - Männchen
17. September 2012





Sympetrum striolatum
Große Heidelibelle - Männchen
17. September 2012









Sympetrum vulgatum
Gemeine Heidelibelle








Sympetrum vulgatum LINNE 1758
Gemeine Heidelibelle- Männchen
7. September 2009





Sympetrum vulgatum LINNE 1758
Gemeine Heidelibelle - Weibchen 
7. September 2009






Sympetrum sanguineum
Blutrote Heidelibelle


Sympetrum sanguineum MUELLER 1764
Blutrote Heidelibelle
Das hier abgebildete Tier ist nicht leicht von der sehr aehnlich aussehenden Sumpf-Heidelibelle Sympetrum depressiusculum SELYS 1841 zu unterscheiden, doch kann anhand des Fluegeladernetzes am linken unteren Aussenrand des Hinterfluegels vermutet werden, dass die hier gewaehlte Zuordnung richtig ist.






Sympetrum sanguineum MUELLER 1764
Blutrote Heidelibelle 














Unbestimmte Heidelibellen



Sympetrum sp.
Heidelibelle


Sympetrum



Sympetrum




Sympetrum wahrscheinlich striolatum
Große Heidelibelle - Weibchen
8. Oktober 2009
















 IMPRESSUM

Alle Fotografien:
Foto-CID / Peter Zanger

Artbestimmung anhand der Fotografien:
Dipl. Biol. Peter Zanger
Kommentare & Bestimmungshinweise sind willkommen an
peterzanger1@yahoo.de 

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